Wie sehr strapaziert Trump das politische System der USA? Noch mehr Streiks? Dritte Tarifrunde im Öffentlichen Dienst 06.30, 07.00, 07.30, 08.00, 08.30, 09.00 WDR aktuell, Verkehrslage 06.55 Kirche in WDR 5 08.55 Hörtipps
Stichtag heute 16. April 1913 Albert Schweitzer trifft in Lambarene ein Von Sven Preger Wiederholung: 17.45 Uhr Die Welt verändert man nur, wenn man selbst tätig wird. Nur dann kann man einen Unterschied machen. Doch wer würde schon als junger Mann auf eine glänzende Karriere verzichten und in den Urwald gehen? Albert Schweitzer hat genau das getan und die Sicherheit gegen das Risiko eingetauscht. Er gründete im heutigen Gabun ein Hospital und kümmerte sich dort um Menschen - fernab der Zivilisation. Schweitzer wirkte dabei teilweise wie ein Getriebener und trieb andere an. Einfach war er als Mensch wohl nicht. Doch Schweitzer versuchte etwas, das so kompliziert wie wohl kaum etwas auf der Welt ist: Eine abstrakte Ethik konkret zu leben - seine wirkliche Ehrfurcht vor dem Leben. Ein täglicher Kampf einerseits und eine große Inspiration für viele andererseits.
Rudi Dutschke Revisited Der Revolutionär, sein Attentäter und ich Von Ulrich Chaussy Aufnahme BR/WDR 2018 Für die 68er-Generation war er Idol, für das Establishment Bürgerschreck, für seinen Attentäter Hassfigur. Und wie erlebte Rudi Dutschke selbst den Aufstieg zur Galionsfigur einer eigentlich antiautoritären Bewegung und wie den Angriff auf sein Leben und seine Identität? Kometenhaft erschien die Figur Rudi Dutschke nach der Erschießung von Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 am Medienhimmel und verschwand wieder, nachdem der jungen Arbeiter Josef Bachmann ihn am 11. April 1968 auf dem Kurfürstendamm mit einem Kopfschuss an den Rand des Todes katapultierte. Dutschke war Idol, Bürgerschreck und Hassfigur. Der sechzehnjährige Ulrich Chaussy erlebte Dutschke 1968 als mediale Identifikationsfigur. 1979 lernte er ihn persönlich kennen und wurde sein Biograph. Chaussys Recherchen werfen ein neues Licht auf den Hass des Attentäters Bachmann. Der wurde maßgeblich von einer Szene geschürt, an deren genauer Ausleuchtung vor 50 Jahren weder die Behörden noch Dutschkes Genossen interessiert waren: der rechtsextremen Szene Niedersachsens. Die Ermittler gaben sich mit einem verwirrten Einzeltäter zufrieden, die 68er Rebellen waren allein auf die aufhetzende Wirkung der Springer-Presse fixiert. Mit neuen Recherchen unter anderem im Nachlass Dutschkes und des Westberliner Verfassungsschutzes belegt Chaussy, wie Dutschke 1967/68 selbst die Möglichkeiten und Grenzen seiner politischen Wirksamkeit erfuhr. Und Bachmanns Attentat Dutschke zum "Toten auf Urlaub" machte.